Rezyklierter Zement eignet sich am besten für CO2-Mineralisierung

Dübendorf ZH/London, Juli 2024

Zement-Recycling ist ein kostengünstiger und effizienter Weg, Emissionen zu senken, indem CO2 in recyceltem Zementstein mineralisiert wird. Eine Studie zeigt, dass dies die Emissionen aus der Zementproduktion um rund 15 Prozent reduzieren könnte.

Zement-Recycling ist ein günstiger und effizienter Weg zu niedrigeren Emissionen, wenn der Zement mit emittiertem und atmosphärischem CO2 dauerhaft mineralisiert wird. Unter den zehn in einer Studie untersuchten Technologien ist jene, die dafür rezyklierten Zementstein aus Abrissbeton von Infrastrukturen und Gebäuden nutzt, am effektivsten und wirtschaftlichsten. Sie hat das Potenzial, die Emissionen aus der Zementproduktion um rund 15 Prozent zu senken. Das hätte im Jahr 2020 insgesamt 0,8 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen entsprochen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine von Forschenden des Imperial College London geleitete Studie, an der auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) sowie der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) beteiligt sind.

Laut einem Bericht der Empa sind Baumaterialien für etwa 13 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Der grösste Teil davon stammt aus der Herstellung von Beton und Stahl. „Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass CO2-mineralisierter Zement eine führende Technologie sein könnte, die uns bei der Dekarbonisierung des Sektors hilft“, wird Studienhauptautor Rupert J. Myers darin zitiert.

Zwar werde eine breitere Anwendung der CO2-Mineralisierung durch Altbeton oder andere Industrieabfälle auf Kalziumbasis durch die Menge des zu karbonisierenden Materials begrenzt, so Mitautorin Ellina Bernard vom Empa-Labor für Beton und Asphalt. „CO2-Einsparungen von 15 Prozent bei der Herstellung von Baumaterialien sind allerdings nicht zu vernachlässigen.“ Nun müsse weiter an der Optimierung der Technologien zur CO2-Abscheidung und -Verwertung sowie an der Kostensenkung gearbeitet werden.

Weitere Artikel